Theatrales

Komponisten, die live für das Theater schreiben, einstudieren und aufführen, sind knochentrockene Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle, abgehangene Profis, die schon alles erlebt haben und die aus zwei Gründen nichts mehr aus der Ruhe bringt.

Grund Nr. 1:
Besetzungswünsche seitens der Regie – ein kleiner Auszug:

Musik für Counter-Tenor, elektrische Geige, Keyboard und Singende Säge – oder: Musik für Klavier und Singende Gläser – oder: Blechbläserquartett live zu Sixties-Schlager vom Band – oder: Musik für Schauspielerchor und Gambe solo oder für Symphonisches Blasorchester und Mittelalter-Band oder …

Grund Nr. 2:
Die Standardsätze bei der Musiktheaterarbeit – eine Hitliste:

Platz 3: „Du, unsere Sopranistin ist heute krank; szenisch kriegen wir das schon umgebaut, aber gesanglich… Würdest du vielleicht – im Falsett – aus dem Off…“ (Einmal. Eine Stunde vor Aufführung.)

Platz 2: „Du, jetzt haben sich doch noch ein paar kleine Änderungen ergeben, wir bräuchten noch Musik da und da, und hier und …“ (Jedes Mal, i.d.R. einen Tag vor Premiere.)

Platz 1: „Du, diese fünf Nummern hier von dir, die sind total toll, aber die haben wir dann doch nicht gebraucht, die haben wir weggeschmissen. Oder hängst du an denen?“ (Jedesmal. Absolut jedesmal.)

Vor allem aber sind Theater-Komponisten Süchtige, die Bühnenschweiß, schmerzhaft-grelles Scheinwerferlicht, gesundheitsschädigende Arbeitszeiten und die Kommunikation mit den Halbirren auf der Bühne offensichtlich brauchen, um sich noch lebendig zu fühlen; inklusive des Gedankens eine Minute vor Premiere: „O mein Gott, was haben wir getan?“

Werke

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Musik zu Sprechtheater - Auswahl

»Woyzeck«
von Georg Büchner, 2001
(Gesang und Kammerensemble)

Musiktheater
Finden Sie unter „Jugendlich-Frisches“.
Tanz und Akrobatik

„Rondeau jongleautique“
für Blasquartett, Snare und einen Jongleur
(Jongleur: Peter Gerber)

„Every which way“
für Tanzperformance und Violoncello solo
(Tanzfestival München 2007)

Lesungen

„Sehnsucht – Aufbruch – Wirklichkeit“
(Texte von Borges, Magris, Leopardi), 2003
(Klarinette, Akkordeon und Gitarre)

»Der kleine Prinz«
von Antoine de Saint-Exupéry, 2003
(Gläser und präpariertes Klavier)

»Im Herzen des Landes«
von J.M. Coetzee, 2004
(Klarinette, Saxofon, Blockflöte und Mallets)

„Ein Weihnachtsmärchen“
von Charles Dickens, 2004
(Chor, Cembalo und Klavier)

»Der Liebhaber«
von Marguerite Duras, 2005
(Kontrabass solo)

»Der Nussknacker«
nach Hans Christian Andersen, 2006
(Synthesizer, Oboe und Percussion)

„Mein lieber ferner Mensch“
nach Briefen zwischen Anton Tschechow und Olga Knipper, 2007
(Arrangements von Klavierwerken von Dmitri Schostakowitsch für Salonorchester)

„Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“
nach Hans Christian Andersen, 2007
(Kompositionen nach Dowland und Purcell für Counter-Tenor und Violine solo)

Die unterstrichenen Titel finden Sie auch unter „Audio“ und „Video“ zum Anhören und Anschauen.

Musik für die Bühne – Audiobeispiele

„Nur Träume kein Schlaf.“

Eine Collage nach Erzählungen von Franz Kafka
Musik für Gesang und Kammerensemble

„Der Tod als Geliebter“: Szenische Improvisation nach einem Zigeunermärchen

Musik für Gambe solo

Antoine de Sainte-Exupery:
Der kleine Prinz (Szenische Lesung)

Musik für Gläser und Klavier

Georg Büchner: Woyzeck

Musik für Gesang und Kammerensemble

„Nervenfieber“: Eine szenische Rezitation im Kreuzgang des Doms zu Trier

für Schauspielerin und Counter-Tenor nach Heinrich von Kleists „Die heilige Cäcilie oder Die Macht der Musik“

Ausschnitt (Schaupiel und Rezitation: Pia Röver)

„Ein Mittsommernachtstraum“

Musik für Singende Säge, Vibrafon, E-Gitarre, Synthesizer und Percussion:

William Shakespeare: Maß für Maß

MIDI-Aufnahmen vom Band

Musik für die Bühne – Videobeispiele

„Rondeau jongleautique“
für Blasquartett, Snare und einen Jongleur (Jongleur: Peter Gerber)